주먹도끼 (Handaxe)
Das Paläolith-Museum in Seokjang-ni in Südkorea hat eine Sonderaustellung zum Thema Steinwerkzeuge konzipiert, und Wulf hat dazu Rekonstruktionen angefertigt und drei Filme produziert, welche die Herstellung und Anwendung von Faustkeilen, Abschlägen und Klingen zeigen.
Fotos: © Kim SuA, Museum Seokjang-ni
Festungsgrün
Für die aktuelle Sonderausstellung auf der Festung Königstein "Von Möhrenbeet bis Festungswald" haben wir ein Diorama im Maßstab 1:35 erstellt, das Soldaten zur Zeit des Deutschen Krieges (um 1860) bei der Anfertigung von Faschinen und Schanzkörben zeigt.
Standort gesucht ...
Wir haben die Modelle gebaut, wir haben die Konzeptstudie erstellt - jetzt fehlt nur noch ein Standort für das "Archäologische Dorf Sachsen", ein Freilichtmuseum, das in der Nähe von Leipzig entstehen soll. Hier ein aktueller MDR-Bericht
"Loch in Stein, Bronze rin ..."
Ganz so einfach ist es nun doch nicht ... Wie ein bronzezeitliches Lappenbeil authentisch gegossen wird, sollten wir für die Ausstellung auf der "Festung Königstein" (s.u.) filmen. Die Aufnahmen durften wir jetzt veröffentlichen:
Aus dem Werkzeugkästchen
plaudert Wulf hier bei einem online-Seminar des Katalonischen Archäologiemuseums, das letztes Jahr im Herbst aufgezeichnet wurde und jetzt auf YT verfügbar ist:
https://www.youtube.com/watch?v=VdhqPZjKOzM
Arc-Tech
wünscht allen Kunden und Freunden frohe Festtage und einen guten Rutsch nach 2021!
wishes contemplative holidays and a happy and healthy new year to all friends and customers!
Steinzeit im Remstal
Schon oft hat Wulf im Steinzeitmuseum Kleinheppach beim Sommerfest mitgewirkt (s.u.). Hier war die riesige Sammlung von Eugen Reinhard untergebracht, der in vielen Jahrzehnten Tausende von Objekten vom Faustkeil bis zum Armbrustbolzen zusammengetragen hat. Vor einigen Jahren musste das alte Rathaus wegen Baufälligkeit abgerissen werden, und die Gemeinde entschloss sich, an seiner Stelle ein neues Multifunktionsgebäude zu errichten. Hier fndet man nun das Ortsvorsteherbüro, die Bibliothek, eine Arztpraxis, Wohnungen und das neue Museum. Mit dessen Planung und Einrichtung wurden wir betraut.
Es hat uns großes Vergnügen bereitet, mal wieder eine Ausstellung von A - Z zu realisieren, von der Sichtung des Bestandes über die Aufbereitung der Funde und Informationen bis zur Objektmontage. Unterstützt wurden wir vom Verein Steinzeitmuseum Kleinheppach und dem Institut für Urgeschichte der Universität Tübingen.
In mehreren Abschnitten erzählen wir anhand der Reinhardschen Funde die Geschichte des vorderen Remstals von der Altsteinzeit bis ins Mittelalter und berichten aus dem bewegten Leben eines "Heimathirschen". Zentrale Installation ist der Nachbau einer eiszeitlichen Jurte, wie sie vor ca. 15.000 Jahren an einem der Fundplätze gestanden haben könnte. Sie dient gleichzeitig als Medienstation.
Erinnern möchten wir an Erika Reinhard, die nach dem Tode ihres Schwiegervaters das Museum viele Jahre lang ehrenamtlich weitergeführt hat. Sie durfte die Eröffnung des neuen Museums leider nicht miterleben ...
Viel früher als gedacht
Im April 2016 wurden bei Bauarbeiten auf der Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz Relikte aus der Bronzezeit geborgen. Die Geschichte der Besiedlung des Tafelberges ist also viel älter als bisher angenommen.
Seit dem 2. Juni 2021 ist im Museum auf der Festung eine Sonderausstellung zu diesem Thema zu sehen, für die wir eine ganze Reihe von Rekonstruktionen, das Modell eines bronzezeitlichen Weilers im Maßstab 1:25 und einen Film zum Thema Bronzeguss erstellt haben, letzteren in Zusammenarbeit mit Archäotechnik Frank Trommer.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31.10.2021 zu sehen.
All along the watchtower
Im Sommer 2019 haben wir für das Saalburgmuseum das Modell eines römischen Wachturms im Maßstab 1:2 gebaut. Der Turm wird Teil einer Ausstellung über Römische Waffentechnik, die eigentlich schon eröffnet sein sollte, aber auch hier hat das Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er ist zur Vorderseite geöffnet, damit die BesucherInnen einen Blick in das Innere und auf die Einrichtung werfen können.
Hier kann man die Bauarbeiten im Zeitraffer anschauen.
Children of the Stone Age
Auch die Ausstellung über Kinder in der Steinzeit (s.u.) im Jeongok Prehistory Museum im Norden Südkoreas ist nun eröffnet, hier drei kleine Impressionen:
Hunting (R)Evolution
Im vergangenen Winter hat Wulf für das Museum in Seokjangni in Südkorea diverse Ausstellungsobjekte und Grafiken für die Sonderausstellung "Jagd(r)evolution" erstellt (auch der Titel ist seine Idee). Sie wurde schon im Juli 2020 eröffnet, konnte aber bisher Corona-bedingt leider nur an wenigen Tagen besucht werden. Hier geht es zum Blog der Stadt Gongju, auf deren Gebiet das Museum sehr malerisch am Geumgang-Fluss liegt. Die bunten Installationen und Figuren stammen noch aus den 1980er Jahren und sind typisch für koreanische Museen aus dieser Zeit. Im Inneren ist das Museum vor zwei Jahren komplett renoviert und modernisiert worden, die neue Dauerausstellung ist sehenswert.
Scheibenräder
Für das Hegaumuseum Singen haben wir zwei Scheibenräder gebaut, ein neolithisches nach dem Vorbild von Alleshausen/Grundwiesen aus Ahorn mit Einschubleisten aus Esche und ein bronzezeitliches nach dem Fund von der Wasserburg Buchau mit einem Mittelteil aus Eiche, zwei Seitenteilen aus Ahorn, gegenständigen gebogenen Einschubleisten und einer Buchse aus Esche. Alle Teile wurden nicht aus Brettware, sondern aus waldfrischem Holz überwiegend in Handarbeit hergestellt.
Foto 2: S. Kuhlmann, Hegau-Museum Singen
50er Jahre live
Im 50er-Jahre-Museum in Büdingen haben wir in verschiedenen Bauabschnitten, zum Teil unter Verwendung von originalen Objekten, eine „Straßenszene“ mit Schaufensterzeilen, Kino, Milchbar, Kaufmannsladen und Kiosk neu geplant und gestaltet.
Die Inszenierten Architekturelemente können nun mit einer wechselnden Auswahl von historischen Objekten aus der beeindruckenden Sammlung der Familie Arbeiter ausgestattet werden.
Die letzte Tabakscheune
Die in der Pufferzone der Welterbestätte Kloster Lorsch gelegene und in der Region letzte funktionstüchtige Tabakscheune aus den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts haben wir nach gründlicher Sanierung als denkmalgeschützte Außenstelle des Museumszentrums Lorsch neu gestaltet und eingerichtet.
Historische Objekte wie landwirtschaftliche Geräte, Fabrikationsgeräte, Traktor und Hänger, Fermentierboxen, Rohre und Kannen für die Bewässerung und vieles mehr sind in den Trockenboxen der Tabakscheune zu sehen.
In denen zum Gang ausgerichteten Pultsockeln werden auf bedruckten und hinterleuchteten Scheiben dem Besucher Informationen zu Themen wie Aussaat, Bodenbearbeitung, Aufzucht und Ernte sowie der Trocknung bis zur Verpackung an Hand von Fotos und Kurzfilmen zu verschiedenen Arbeitsabläufen gezeigt.
Entlang der Kulturachse gibt es bereits jetzt mehrere Flächen, die von einem ehrenamtlichen Arbeitskreis mit Tabak bebaut werden. Dieser wird nun wieder in der Tabakscheune getrocknet und ist ein weiterer Bestandteil der Ausstellung.
Bilder aus der Eiszeit
Wulf hat für zwei aktuelle Ausstellungen in Südkorea zeichnerische Rekonstruktionen von steinzeitlichen Motiven angefertigt, zum einen von Jägern und Gejagten, zum anderen von den Bestattungen von Krems (Österreich) und Vedbæk (Dänemark). Letztere visualisieren die Ausstellungspanele, die weiter unten zu sehen sind.
Das Haus an der Blau
Im März 2020 haben wir im Blautal nahe Ulm ein Haus der Siedlung Ehrenstein als 1:1 - Modell nachgebaut. Es hat eine Grundfläche von 6 x 4 m bei einer Firsthöhe von fast 4 m. Die Holzkonstruktion besteht aus Eschenholz, wie es schon vor 6.000 Jahren von den steinzeitlichen Bewohnern verwendet wurde. Die Pfosten wurden am unteren Ende angekohlt, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Eine Wand haben wir in drei verschiedenen Techniken ausgeführt, die auch damals zum Einsatz kamen: vertikale Spaltbohlen, Flechtwerk und horizontale Prügel. Diese Wand wird von außen verlehmt, im Inneren bleiben Sichtfelder offen. Alle anderen Wände werden vom Verein Steinzeitdorf Ehrenstein e.V. in der nächsten Zeit mit Weidenruten ausgeflochten und ebenfalls mit Lehm verstrichen. Die Eingangstür ist noch in Arbeit, die folgt dem bekannten neuen Befund der Grabung Zürich-Opera. Das Dach haben wir mit Lärchenschindeln gedeckt, weil es leider aus den Grabungen 1952, 1960 und 2014 keine Belege für die Art der Dachdeckung gibt.
Unser besonderer Dank gilt dem Verein Steinzeitdorf Ehrenstein e.V., vor allem Frau Dr. Specker, Frau Nelles für den leckeren Apfelkuchen, der Gemeinde Blaustein, besonders Herrn Bürgermeister Kayser und Frau Amann-Edelkott sowie Herrn Stübler für die liebevolle Betreuung, Herrn Wehrberger vom Ulmer Museum und Hannes Wiedmann für die wissenschaftliche Unterstützung und zu guter letzt den Landfrauen Blautal für Hunderte von Metern handgezwirntes Hanfseil für die Bindungen.
Hier gehts zum Zeitrafferfilm auf YouTube.
Mittlerweile nimmt das Haus richtig Gestalt an, den Fortschritt der Arbeiten kann man auf der Seite des Vereins verfolgen.
Kinder der Steinzeit
Das Paläolith-Museum in Jeongok-ri in Südkorea zeigt im kommenden Jahr eine Sonderausstellung zum Thema "Kinder in der Urgeschichte". Dafür hat Wulf - zusammen mit der Kollegin und Fachfrau für Höhlenmalerei Ruth Hecker - in den letzten Monaten vier Panele - Größe 1 x 1 m - produziert, die Funde und Befunde zum Thema visualisieren: 1) Die Zwillingsbestattung von Krems Wachtberg (Österreich, Gravettien), 2) die Höhlenwand von Fuente de Salin (Spanien, Magdalenien) mit fünf unterschiedlich großen Handnegativen, darunter zwei Kinder, 3) die Fußspuren von Kindern im Reseau Clastres (Niaux-Höhle, Frankreich, Magdalenien) und 4) die Bestattung von Vedbæk (Dänemark, Mesolithikum) einer älteren Frau mit einem 4-jährigen Kind. Den Abguss des Kinderskelettes für die letztere Installation lieferte der Schweizer Taxidermist Philipp Bauer.
Archäologisches Dorf Sachsen
Seit einigen Jahren plant der Verein "Dokmitt" ein archäologisches Freilichtmuseum in der Region Leipzig. Arc-Tech hat in diesem Jahr mit Unterstützung durch EXARC eine Konzeptstudie für dieses Projekt erarbeitet und am 18.11. 2019 in der Universität Leipzig auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Wir hoffen, dass das ambitionierte Vorhaben realisiert werden kann, bedanken uns - besonders beim Vereinsvorsitzenden Regierungspräsident a.d. Steinbach - für die vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit und wünschen dem Archäologischen Dorf für die Zukunft viel Erfolg.
Kette und Schuss
Frisch geliefert, angezettelt und bereit zum Arbeiten - nun ist die Installation im Singener Hegau-Museum fertig. In den letzten Monaten haben wir nach isländischem Vorbild einen Webstuhl gebaut, wie er auch in einem keltischen Grubenhaus gestanden haben könnte. Die Konstruktion ist aus Eschenholz, fachgerecht bespannt (angezettelt) hat ihn die Spezialistin für (ur)geschichtliche Textilien, Marled Mader aus dem Hunsrück. Der Webstuhl ist gebrauchsfähig und soll auch im Rahmen von (Vor)Führungen im Museum zum Einsatz kommen.
(Fotos: 1 - 4 Marled Mader, 5 + 6 Hegau-Museum)
Hinter eines Baumes Rinde ...
steckt vielleicht ein neuer Werkstoff? Das erforscht derzeit Charlett Wenig vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam. Und weil Wulf Innovationen liebt, sich mit Rinden auskennt und der Forstservice Peppler, mit denen er schon lange zusammenarbeitet, die gewünschten Bäume auf Lager hat, haben wir die junge Designerin mit Rat und Tat unterstützt. Wir entrindeten mehrere Eichen, Linden, Kiefern, eine Lärche und eine Fichte, fast alles Bäume, die sowieso wegen Käferbefall gefällt werden mussten oder Windbruch zum Opfer gefallen waren. Die Rindenstücken werden nun mit diversen Verfahren behandelt, um sie zu stabilisieren, und dann im Rahmen des Forschungsprojektes weiterverarbeitet. Vielleicht sieht man bald die ersten Jacken aus Kiefernleder auf der Straße oder wohnt hinter Fassaden aus Lärchenrindenplatten? Wir waren dabei ... !
Hier ein aktueller Artikel zu Charlett Wenig in der FR.
Fotos: © Charlett Wenig, Wulf Hein
Der Löwenmensch und die BBC
Das Interesse an der Eiszeitkunst, speziell dem Löwenmenschen, auf der Britischen Insel ist ungebrochen. Und so wurde Wulf wieder einmal von einem Team der BBC eingeladen, um über sein Schnitzexperiment, die Rekonstruktion der berühmten Elfenbeinstatuette aus dem Lonetal, zu berichten. Wir filmten diesmal auf dem sonnigen Hang gegenüber der Hohelstein-Stadel-Höhle auf der anderen Talseite, und die ebenso quirlige wie beeindruckende Kunsthistorikerin Janina Ramirez - sie wird die Sendung moderieren - stellte mir Tausend Fragen zur Herstellung der Figur und zu meiner Einschätzung, wer wohl der Urheber (oder die Urheberin?) dieses faszinierenden Kunstwerks gewesen sein könnte. Wir beide und das ausgesprochen nette Filmteam hatten einen sehr entspannten und schönen Tag auf der Schwäbischen Alb.
Fotos: © Alisha Patel/Alleycats TV
Das Wandern ...
ist der Arc-Tech Lust ... Pünktlich zur Eröffnung der Bundesgartenschau in Heilbronn wurde der Steinzeitwanderweg im schwäbischen Kleinheppach eröffnet. Auf acht Stationen informiert der Pfad über die Ur- und Frühgeschichte der Region. Hier in der Umgebung seines Wohnortes und besonders am "Kleinheppacher Kopf", um den sich die Streckenführung durch die malerischen Weinberge windet, hat der Heimatforscher Eugen Reinhard in vielen Jahrzehnten eine umfangreiche Sammlung prähistorischer Artefakte aufgelesen. Diese war lange im kleinen, aber feinen Steinzeitmuseum ausgestellt - leider musste das alte Gebäude jedoch wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Nun entsteht ein Neubau, der die Funde im aktualisierten Rahmen präsentieren soll. Der Steinzeitwanderweg ist der erste Schritt, und trotz des fast winterlichen Wetters kamen am 11. Mai 2019 ca. 100 Besucher zur Eröffnungsfeier am ebenfalls neu errichteten Aussichtsturm zusammen.
Die Produktion der Texte und Bilder der Tafeln und der Tiersilhouetten aus Cortenstahl wurde uns übertragen, die grafische Gestaltung übernahm in bewährter Manier unser langjähriges Partnerunternehmen FuN (Fanz + Neumayer) aus Heidelberg.
Bilder einer Ausstellung
Wie in jedem Jahr war Wulf auch 2019 in Südkorea, diesmal wieder in Jeongok-ri auf dem großen Archäologiefestival, begleitet von Sandra Lehninger vom BLDAM Brandenburg. Die Besucherprogramme der Kollegen aus aller Welt waren sehenswert, und wir haben - passend zur Sonderausstellung (s.u.) - das Thema "Holzbearbeitung in der Steinzeit" bespielt. Die Koreaner hatten einen Stamm frisches Kirschholz beschafft, den viele Tausende von Kindern mit Steinbeilen bearbeiten konnten, derweil Wulf die Herstellung einer Schüssel aus einem Stammstück begann und Sandra einen Holzteller schnitzte.
Die Sonderausstellung mit unserem Einbaum kann man virtuell besuchen, die neueste Digitaltechnik macht es möglich (links unten "Floor 1" wählen).
Gecheckt!
Bald ist Wulf mal wieder mit dem "Checker Julian" unterwegs. Produziert wird die neue Folge dieser spannenden Kindersendung von der Megaherz Produktion für den Kinderkanal/Bayerischen Rundfunk. Wulf war dort schon ein paarmal zu Gast: beim Höhlen-Check, beim Klebstoff-Check, beim Iglu-Check und beim Steinzeit-Check, und mit dem Checker-Team macht das Drehen immer ziemlich viel Spaß. Worum es diesmal geht, sagen wir noch nicht, aber wie man sehen kann, hat die Sendung mit Wasser zu tun. Nur soviel sei verraten: Nasse Füße haben wir nicht bekommen ... Genauer Sendetermin folgt!
Alle Fotos: © Megaherz 2019
Keltischer Hocker
Das keltische Grubenhaus, das wir für das Hegau-Museum in Singen aufgebaut haben, soll nun eingerichtet werden. Dazu haben wir zunächst einen Hocker angefertigt. Im Original haben sich Sitzmöbel aus dieser Zeit nicht erhalten. Als Vorbild diente also eine leider nur undeutliche Abbildung auf der Ziste (ein reich verzierter Bronzeeimer) von Sanzeno in Italien - Auf dieser Grundlage (re)konstruierten wir einen Hocker aus Eichenholz mit einseitig leicht ausgestellten Stollen (Beinen) und eingezapften geschweiften Zargen. Auf dieses Gestell wurde eine Sitzfläche aus einem Eichenbrett mit durchgestemmten und aufgekeilten Zapfen aufgesetzt.
Und wozu dient der Hocker? Dazu bald mehr ...
Age of Stone and Wood
Unter diesem Titel läuft die Ausstellung zum Thema "Holzbearbeitung und -nutzung in der Steinzeit" im Prehistory Museum Jeongok-ri in Südkorea. Wulf hat einige der Ausstellungsobjekte angefertigt und den Einbaum gebaut, siehe unten.
Fotos: © Jeongok-ri Prehistory Museum
EINBAUM Nr. 8 - am anderen Ende der Welt
In 2018 zeigt das Prehistory Museum in Jeongok-ri in Südkorea eine Ausstellung zum Thema "Holz in der Urgeschichte", der Vorschlag dazu kam von Wulf. Und weil zum Holzbau ein Boot dazugehört, wurde Wulf beauftragt, einen Einbaum zu bauen - in Korea! Also: Werkzeug in die bewährten Aluboxen von Zarges und ab nach Fernost. Dort wartete eine 3,6 m lange Koreakiefer auf Wulf und Sohn Nils, ein bewährtes Team seit dem Einbaumbau in Südtirol 2016 (s.u.) Diesmal hatten wir Unterstützung von den "Primitive archers´ life", drei koreanischen Jungs, die sich der Archäotechnik verschrieben haben und eigentlich Bögen bauen und Flint bearbeiten, aber total heiß darauf waren, mal einen Einbaum zu basteln.
Der Stamm wurde auf die bekannte Weise ausgehöhlt und schwimmfertig gemacht. Eine besonderes Zugabe: Koreakiefer riecht sehr aromatisch und intensiv, die schwere Arbeit wurde dadurch zum Genuß! Nach vier Tagen feierten wir die Taufe auf dem Hantan Fluß mit Reiswein und wagten gleich eine Jungfernfahrt.
Zwischendrin lud uns Museumsdirektor Lee Hanyong zu einer Exkursion in den Süden ein, incl. Übernachtung in einem Holzhaus aus dem 16. Jhd, Klosterbesuch und nächtlicher Sightseeing-Tour durch Seoul.
Wulf freut sich schon auf 2019, wenn es wieder Richtung Osten geht.
MOCKBA 2018
Im Frühjahr wurde Wulf über seine Mitgliedschaft bei EXARC für die Times&Epochs empfohlen. Dieses Reenactment-Festival im Herzen von Moskau findet jährlich statt und ist eines der größten seiner Art weltweit. Der Zeitrahmen reicht von der Steinzeit bis in die Gegenwart, 1000 Akteure stellen auf einer Gesamtstrecke von 10 km unzählige Epochen der europäischen und speziell der russischen Geschichte dar. Zusammen mit der geschätzten Kollegin C. Lauxmann, mit der Wulf schon seit Jahrzehnten zusammenarbeitet und sehr viel in der Welt umhergereist ist, wurde das russische Publikum unterhalten und die Epoche des Aurignacien dargestellt. Sehr interessierte und freundliche Besucher (Insgesamt sollen es mehr als 3 Mio. gewesen sein!) sowie eine erstklassige Betreuung seitens der Veranstalter (inclusive Stadtführung und wunderschöne Tage mit unserem perfekten Dolmetscher Alan) machten diesen Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Für 2019 sind wir wieder eingeladen ... :-)
Nur gucken ... !
Für die Dauerausstellung im Konstanzer Landesmuseum haben wir - wie schon für die Pfahlbauausstellung in Bad Schussenried - den Nachbau eines Ausschnitts der berühmten "Busenwand" von Bodman-Ludwigshafen erstellt.
Fotos: © Patrick Rau, ALM Konstanz
Nutzlose Kunst
Die neue Sendereihe der BBC "Civilisations: Second moment of creation" wird im Britischen TV ausgestrahlt - Wulf war zu den Dreharbeiten im Ulmer Museum eingeladen, natürlich in Sachen Löwenmensch.
Die gesamte Sendung ist online abrufbar.
Kupfer - Schritt für Schritt
war das Motto beim diesjährigen Museumsfest in Bozen, ausgerichtet Ende September auf den Talferwiesen vom Archäologie-Museum. Wulf war auch dabei und zeigte die Holzbarbeitung mit steinzeitlichem Werkzeug und die Herstellung eines Holmes für das "Ötzi"-Beil. Vor allem kleine Besucher nutzen die Gelegenheit, mal mit steinzeitlichen Geräten zu arbeiten, und zerlegten mit viel Freude einen Birkenstamm in Hackschnitzel :-)
Attila
heißt das Maskottchen der Eintracht Frankfurt, ein ausgewachsener Steinadler, und Rolf und Thomas durften am letzten Montag ganz nah an ihn ran! Das Museum des traditionsreichen Fußballvereins feierte 10-jähriges Bestehen, Anlass für einen bunten Abend mit reichlich Programm. Und wir sind pünktlich mit der ersten Phase der Umbauten fertig geworden: Das Kassenhäuschen ist um mehrere Meter nach hinten gerückt, das gesamte Foyer ist nun offener und einladender, Shop und Tresen für die Besucher zugänglicher. Im nächsten Jahr geht´s weiter, dann wird die gesamte Ausstellung renoviert.
Unter Dach und Fach
Das Rössenhaus auf der Zeiteninsel nimmt Gestalt an. Die Holzbauten sind weitestgehend abgeschlossen, und Dachdecker Wolfgang Thiel hat mit seinem Team dem Ganzen die "Krone" aufgesetzt - das Strohdach ist bis auf den First fertig gedeckt. Die vorderen 70 qm werden wir im nächsten Jahr mit Lindenrinde decken.
Derweil laufen die Planungen für den nächsten Bauabschnitt: In 2018 werden drei Gebäude aus der Römischen Kaiserzeit errichtet, momentan hecken wir die Details des Baukörpers aus.
Kelten und Vulkane
Geplant, beauftragt, gebaut: Das Hegau-Museum in Singen ist um eine Attraktion reicher. Im Oktober 2017 haben wir dort den Anschnitt eines keltischen Grubenhauses installiert. Das Modell fügt sich ein in das Ensemble von prähistorischen Behausungen, die bereits in der Ausstellung gezeigt werden.
Unser herzlicher Dank geht an das Museumsteam, das waren wirklich sehr nette Tage.
Nach Abschluss der Arbeiten vor Ort haben wir uns eine herbstlich-sonnige Wanderung auf den Hohentwiel verordnet - sagenhafter Ausblick.
Eintracht Frankfurt
Wir können (und machen) nicht nur Archäologie: Nachdem wir in 2012 das Museum des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt in der Commerzbank Arena um den Nachbau des Kassenhäuschens aus dem 1920er Jahren bereichern durften, wurde uns nun der Auftrag für die Neugestaltung der Dauerausstellung auf ca. 520 qm Ausstellungs- und Empfangsfläche erteilt.
Zum 10 jährigen Bestehen des Museums im November wird in einem ersten Abschnitt das Foyer neu gestaltet und eingerichtet. Das beliebte Kassenhäuschen wird transloziert.
In zwei weiteren Ausbaustufen werden wir die Geschichte der Eintracht Frankfurt präsentieren.
Es ist DA!
Sechs Jahre Arbeit, über 80.000 Wörter, 560 Abbildungen, 371 Seiten, aber die Mühe hat sich gelohnt: Unser Buch über die Bearbeitung von Feuerstein ist erschienen.
Wulf Hein / Marquardt Lund
FlintHandWerk
ISBN: 978-3-938921-46-3
zu bestellen bei www.bogenschiessen.de
Leinen los auf der Zeiteninsel
Nach umfangreichem Planen, Entwerfen, Zeichnen und Vergeben geht es jetzt auf der Zeiteninsel richtig los. Ende Mai starteten der archäologische Projektleiter Andreas Thiedmann vom Denkmalamt und ich mit dem Auspflocken des ersten Hauses. Errichtet wird ein Haus vom Typ Rössen aus dem 5. vorchristlichen Jahrtausend, der Grundriss wurde ganz in der Nähe des Bauplatzes bei Kiesbaggerarbeiten entdeckt. Das Gebäude erhält eine Länge von 34,70 und eine größte Breite von 8,40, es hat einen typisch kurvolinearen Grundriss und eine Pfostenreihe außerhalb der Palisadenwände. Das Ausstecken geschah auf traditionelle Weise mit Kompass und 13-Knoten-Schnur (Pythagoras lässt grüßen).
Korea 2017
Am 2. März 2017 eröffnete das Prehistory Museum Jeongok-ri (Südkorea) seine neue Sonderausstellung "The prehistoric venus, her songs" über spätpaläolithische Kunst. Arc-Tech ist in mehrfacher Hinsicht an der Entstehung und Realisation dieser Ausstellung beteiligt: Im letzten Jahr hat Wulf dem Vize-Direktor Lee Han-yong vorgeschlagen, sich dieses Themas anzunehmen, und in der Folge haben wir zusammen mit der Kollegin Ruth Hecker einen Großteil der Exponate hergestellt und nach Asien geliefert, darunter Abgüsse von mehr als 30 Venusfiguren des europäischen Paläolithikums, diverser Tierfigurinen, Schieferritzungen und natürlich des Löwenmenschen.
Das jährliche Steinzeit-Festival startete am 3. Mai und dauerte diesmal zum 25-jährigen Jubiläum 5 Tage, es wurden mehr als 500.000 Besucher gezählt. Auf der Heritage Education Expo waren diesmal 11 Nationen vertreten und unterhielten das Publikum mit den Programmen aus ihren Heimatmuseen.
Wir gehen in Serie
Im letzten Monat haben wir für das Prehistory Museum in Jeongok-ri (Südkorea) zahlreiche Abgüsse unserer eigenen Nachbildungen von Mammutstoßzahn-Figuren und Speerschleudern hergestellt. Diese Abgüsse bieten wir nun auch anderen Kunden zum Verkauf. Die Werkstücke werden mit hoher Präzision und Detailtreue aus hochwertigem schlagzähem Kunststoff hergestellt und von Hand koloriert. Ideal für den Museumsshop oder als Geschenk - bei Interesse erstellen wir ihnen gern ein Angebot und fertigen auch Abgüsse anderer Nachbildungen an - fragen Sie uns!
Abgüsse unserer Nachbildungen: Pferdeskulptur von Les Espelugue (F), Magdalénien, Speerschleudern von Mas D´Azil und Bruniquel (F), Magdalénien, Löwenköpfchen vom Vogelherd, Aurignacien
Ein Steinzeithaus als Puzzle
hat Wulf für das Museum Aschaffenburg gebaut. Im Maßstab 1:20 entstand ein idealisiertes Modell eines Langhauses aus Multiplex-Sperrholz, Buchenholz und Douglasienfurnier. Auf der Grundplatte 1,70 x 0,60 m können Schüler beim Museumsbesuch ein Steinzeithaus in allen Einzelheiten nachbauen:
Neues von der Zeiteninsel
Seit ein paar Monaten arbeitet Arc-Tech zusammen mit dem Architekturbüro Ruhl/Geißler aus Alsfeld an der Planung für das erste Haus, das auf der Argensteiner Zeiteninsel errichtet werden soll. Am 29. November fand dazu im Rathaus in Weimar/Lahn ein öffentliches Kolloquium statt, auf dem wir unsere Pläne dem wissenschaftlichen Beirat und interessierten Besuchern vorstellten.
Auf Biegen und Brechen
Im Sommer war Wulf wie schon so oft in den letzten Jahren auf dem Steinzeitfest in Kleinheppach östlich von Stuttgart zu Gast, und während seiner Speerschleudervorführung hat Axelle Morfis vom Museumsverein diese drei beeindruckenden Fotos geschossen. Man sieht, dass ein Schleuderspeer in der Abwurfphase kurz vor dem Zerbrechen ist:
(Fotos: Axelle Morfis)
Rekos für Lascaux IV
Die berühmte Bilderhöhle in Frankreich wird zum vierten Mal repliziert, und Wulf durfte für die Einrichtung der Kopie einige der Funde aus Originalmaterial nachbauen, u.a. die bekannte Lampe aus rotem Sandstein, Stichel aus Montignac-Silex und Pinsel aus Holz/Federkielen, Sehne und Pferdehaar, wie sie vermutlich damals verwendet worden sind.
Das Hallstatt-Seil im Archäologieblog
Über unsere Rekonstruktion des bronzezeitlichen Lindenbastseils aus dem Hallstätter Salzbergwerk hat jetzt Fiona Poppenwimmer in ihrem blog auf Standard.at einen Beitrag geschrieben.
Schätze der Archäologie Vietnams
Für die aktuelle Ausstellung im LWL Museum für Archäologie in Herne hat Arc-Tech mehrere Exponate angefertigt, darunter Nachbildungen von Bhudda-Statuen und Funden aus den zahlreichen Ausgrabungen in dem südostasiatischen Land.
Die Replikationen wurden nach den Daten der Originale als 3D-Drucke hergestellt, sorgfältig überarbeitet und von Hand koloriert. Links ein Original, in der Mitte der 3D-Rohdruck und rechts die überarbeitete Kopie.
(Fotos: LWL Museum für Archäologie Herne/Stefan Leenen)
Modelle für Mettmann
In den letzten Monaten konnten wir wieder einmal ein archäologisches Großmodell in unserer Werkstatt realisieren. Für das Neanderthal Museum in Mettmann erstellten Rolf und Thomas ein Didaktik-Modell, das den Besuchern die Arbeit der heutigen Archäologie veranschaulicht. Im Maßstab 1:25 entstand ein Grabungsgelände im Freien (Bild 1-3), eine Höhlengrabung im Inneren eines Felsens (Bild 4) und ingesamt fünf Labore zu den Themen 3D-Funddokumentation (Bild 5), Anthropologie (Bild 6), 14C -Datierung (Bild 7), Isotopen-Analyse (Bild 8) und Paläogenetik (Bild 9). Und wieder einmal war es sehr spannend, all diese Tätigkeiten in Miniaturen (Bild 10-13) umzusetzen - eine knifflige Aufgabe, die aber jedesmal Spaß macht und unser ganzes Können fordert.
Auch der im Jahre 2013 in Südafrika gefundene Frühmensch homo naledi ist jetzt im Neanderthal Museum durch einen Schädelabguss repräsentiert, ein 3D-Druck, den Rolf überarbeitet und koloriert hat:
Knochenjob auf der Zeiteninsel
Ende September hat Wulf auf Einladung der Zeiteninsel - ein neues archäologisches Freilichtgelände, das in der Nähe von Marburg entstehen wird - einen Workshop abgehalten, Thema Knochen- und Mammutstoßzahn-Bearbeitung. Das war ein ausgesprochen nettes Wochenende, und hier geht es zum dazugehörigen Blog.
Einbaum No. 7 und das Grab des Gletschermannes
Wulfs siebter Einbaum, zur Abwechslung mal aus einer Weißtanne, entstand Ende August im ArcheoParc Schnalstal. Mit tatkräftiger Unterstützung - Sohn, Freund, Nachbar - gelang es, in 6 Tagen ein 6,20 m langes Wasserfahrzeug fertigzustellen, das dann im nächsten Jahr auf dem neu gestalteten Gelände von Besuchern rund um eine Insel gepaddelt werden kann. Das Wetter war uns hold, es hat nicht einmal geregnet, und alle Finger und Beine sind noch dran - das ist das Wichtigste. Ich freue mich jetzt schon auf die Jungfernfahrt!
Zur Belohnung haben wir am Dienstag 30.08. an der "Ötzi Glacier Tour" teilgenommen. Die anspruchsvolle Hochgebirgs-Wanderung geht in über 3000 m Höhe 9 Stunden über 15 km und führt zur Fundstelle des "Ötzi", dessen Auffindung sich 2016 zum 25 Mal jährt.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an den Museumsverein für die freundliche Einladung! Es war wirklich ein unvergessliches Erlebnis, wenn ich auch mitunter ganz schön schnaufen musste in der Höhenluft und hinterher drei Tage kaum laufen konnte: 1.600 m bergab sind für einen Flachlandtiroler doch eine echte Herausforderung.
Hier geht es zum Blog des ArcheoParcs mit noch mehr Bildern von der Tour.
Steinspitzen 2017
Seit 10 Jahren treffen sich Europäische Feuersteinexperten zum Flintsymposium. In Zusammenarbeit mit dem Verlag Angelika Hörnig in Ludwigshafen hat Wulf deren beste/erste/liebste Erzeugnisse aus Feuerstein mit viel Aufwand und Liebe zum Detail fotografiert und daraus einen Kalender für das nächste Jahr zusammengestellt:
ArcheoParc Schnals (Italien)
Zur Zeit bin ich (Wulf Hein) mal wieder an einem der schönsten Arbeitsplätze, an denen ich je gearbeitet habe: im Schnalstal in Südtirol. Seit Juni 2016 wird der ArcheoParc - ich war schon 2001 für die Planung und Errichtung engagiert - um sechs Häuser erweitert, deren Grundrisse alle aus der Kupferzeit Italiens stammen, hauptsächlich aus dem (circum)alpinen Raum.
Wie schon damals sind auch diesmal örtliche Forstarbeiter für die Bauarbeiten zuständig, zudem wurden wir im Juli von freiwilligen Helfern aus Deutschland und der Schweiz unterstützt. Nun ist das erste Gebäude fertig, es ist nach dem Grabungsbefund von Brescia S. Polo geplant und trägt ein Dach aus Schilf (Reet). Hier haben Dachdeckermeister Wolfgang Thiel und seine Truppe wie immer saubere Arbeit geleistet. Das Häuschen mit ovalem Grundriss steht auf einer "Insel", die später mal von einem Kanal umflossen wird, Einbaumfahren inclusive.
Die Tür ist nach dem Befund von Zürich Opera gebaut (Dank an den Grabungsleiter Niels Bleicher für seine Unterstützung), sie besteht aus zehn aufrechten Rundhölzern, die durch jeweils drei quer eingeschlagene Haselstangen zusammengehalten werden. Die Tür dreht sich auf einem Schlupfzapfen.
Publiziert ist der Fund hier: Bleicher, N. & Ruckstuhl, B. 2015: Die archäologischen Befunde. In: N. Bleicher, Ch. Harb (Hrsg.), Zürich-Parkhaus Opéra. Eine neolithische Feuchtbodensiedlung. Band 1. Befunde, Schichten und Dendroarchäologie. Monogr. KA Zürich 48 (Zürich/Egg 2015) 50–99.
Wir haben, analog zum archäologischen Befund, zwei Fensteröffnungen in die Wand der Hütte integriert.
Das zweite Haus folgt dem Befund von Plunacker in Tirol, der Rohbau steht bereits, es misst 8 x 4 m und erhält ein Dach aus Lärchenschindeln. Die Wände müssen noch mit Lehm verstrichen werden, innen wird ein Stampflehmboden eingebracht.
Kultwand Bodman-Ludwigshafen
Seit 1990 wurde am Bodensee eine bemalte Wand aus der Jungsteinzeit ausgegraben. Sie zeigt auf einer Länge von 7 m mindestens sieben unterschiedliche, stilisierte weibliche Figuren. Passend zur Archäologischen Landesausstellung Baden-Württemberg 2016, Thema Pfahlbauten, konnte dieser einzigartige Fund nun rekonstruiert werden. Die Replikation der Wand für eine animierte Präsentation der Malereien im Klostermuseum Bad Schussenried wurde uns übertragen, Konzept und Idee stammen vom Gestaltungsbüro zwo-elf aus Karlsruhe, die Animation erstellte finally aus Mainz.
World Palaeolithic Festival Seokjangni (Korea) 2016
Vom 05.-08.05. 2016 fand in Seokjangni in der Mitte Südkoreas das zweite World Palaeolithic Festival statt, und wie schon 2014 war auch diesmal Arc-Tech wieder vertreten. Doch zunächst demonstrierte ich (Wulf Hein) koreanischen Studierenden im Museum Jeongok-ni die Flintbearbeitung. Es folgten Besuche zahlreicher Museen und Freilichtanlagen zu den Themen Bogenschießen, Landleben und koreanischem Holzbau in alten Zeiten sowie des Koreanischen Nationalmuseums in Seoul. Für das Festival in Seokjangni hatte ich einen Abendvortrag über Experimentelle Archäologie vorbereitet, am Samstag wurde ich vom Koreanischen Fernsehen KBS interviewt. An den vier Festivaltagen unterhielt ich zusammen mit zahlreichen Kollegen aus aller Welt ca. 150.000 Besucher. Mein Spezialgebiet waren wie immer steinzeitliche Technik und Jagdgeräte wie Pfeilbogen und Speerschleuder. Wieder einmal eine spannende Reise an das andere Ende der Welt:
(Bild 1+2: © Ji Hye Hong)
Workshop in Tartu/Estland
Im April 2016 durfte ich (Wulf) wieder einen workshop zum Thema "Steinzeittechnik" an der Universität Tartu in Estland durchführen. Nachdem wir in 2014 eine Felsgesteinbeil durchbohrt und die Grundlagen der Flintbearbeitung durchgenommen hatten, ging es diesmal um die Bearbeitung von Knochen und Mammut"elfenbein". Zwei Tage lang zeigten 15 Studenten der Archäologie große Ausdauer bei der Herstellung einer eiszeitlichen Knochenflöte nach dem Vorbild von Grubgraben (A) und/oder einer Knochennadel, am Samstag war der workshop öffentlich zugänglich. Eine Teilnehmerin nutzte die Gelegenheit, sich ein Arbeitsgerät für das "nålbinding", eine frühe Vorläuferin des Häkelns oder Strickens, anzufertigen, eine andere schnitzte sich einen volkskundlich belegten Abwehrzauber-Anhänger aus Mammutstoßzahn. Auch meine kleinen Gäste kamen voll auf ihre Kosten, waren mit großem Eifer bei der Sache und machten sich Schmuck aus verschiedenen Materialien. Danke an Kristiina Johanson vom Archäologischen Institut und an das Estländische Nationalmuseum, das im September eröffnet wird, für die Einladung!
Eiszeitkunst
Im Laufe der vergangenen Jahre hat Wulf viele Kunstwerke aus dem Aurignacien der Schwäbischen Alb in Elfenbein nachgebildet, teils als Experiment mit authentischen Werkzeugen, teils für Ausstellungen mit modernen Techniken. Diese Reihe ist jetzt fast komplett, in den letzten Wochen kamen das Vogelherd-Mammut aus den 1930er Jahren und der Wasservogel vom Hohle Fels sowie der "Adorant" aus der Geißenklösterle-Höhle dazu.
Die gesamte Kollektion kann für Ausstellungen o.ä. ausgeliehen werden.
Burg Boppard
Neu eröffnet: Das Museum in Boppard.
Unser Beitrag: Ein Modell der Burg am Rhein im Maßstab 1:100
Wildnisschule
Im Oktober fand in der Scheune Neuhaus bei Saarbrücken ein Workshop statt, der uns viel Spaß gemacht hat: Zusammen mit meiner Kollegin, der Archäologin Conny Lauxmann habe ich (Wulf) in Zusammenarbeit mit der Wildnisschule Saar/Hunsrück, dem NABU Saarland und dem Saarforst eine Gruppe von Wildnispädagogen weitergebildet. Drei Tage lang stellten wir verschiedene Techniken aus der Steinzeit vor, die in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt werden können: Herstellung von Schmuck und Musikinstrumenten aus Naturmaterialien, Feuermachen, Grundlagen der Flintbearbeitung, Speerschleudern, Baumfällen mit Steinzeitgerät uvm. Ein Reh wurde mit Steinklingen zerlegt, die Weiterverwertung der einzelnen Teile der Jagdbeute demonstriert (z.B. Herstellung einer Knochennadel, Kochen im Felltopf wie in der Eiszeit), und das Fleisch haben wir abends über dem Lagerfeuer gegrillt.
Vielen Dank an das ganze Team, vor allem an Günther v. Bühnau (NABU) und Wolfgang Schwingel (Wildnisschule Saar/Hunsrück) für die Organisation, und Förster Martin Müller dafür, dass wir uns in seinem Urwald treffen durften!
© Bild 1-4: Martin Müller/Saarforst
"Einer von uns"
Fernsehtipp: Samstag, 17.10. 2015, 20:15 Uhr auf ARTE: Dokumentation "Einer von uns", Folge "Europa". Für die Sendereihe der britischen Produktionsfirma "wall to wall" berichtet Wulf aus der Hohle Fels Höhle bei Blaubeuren über Herstellung und Spielweise paläolithischer Knochenflöten.
Löwenmensch
Am 13. September 2015 war anlässlich des internationalen Museumstages die Hohlestein-Stadel-Höhle im Lonetal geöffnet. Joachim Kind und Thomas Beutelspacher vom Landesdenkmalamt und Kurt Wehrberger vom Ulmer Museum führten Besucher durch die Höhle, und ich (Wulf) erzählte von meinem Experiment aus dem Jahr 2009, als ich die berühmte Löwenmensch-Plastik, die hier gefunden wurde, aus Elfenbein mit authentischem Werkzeug nachgeschnitzt hatte. Es war schön, die Figur nach langer Zeit mal wieder in der Hand halten zu dürfen - wenn man über 360 Arbeitsstunden in eine Nachbildung investiert hat, die vor mehr als 35.000 Jahren ein "Kollege" oder eine "Kollegin" schon mal erschuf, dann entwickelt man doch eine besondere Beziehung zu diesem Objekt.
Die "Höhlen der ältesten Eiszeitkunst" auf der Schwäbischen Alb sollen übrigens, wenn alles gut geht, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes werden, der Antrag ist in Vorbereitung, und vielleicht werden dann fürderhin das Geißenklösterle und der Vogelherd, der Hohle Fels und das Lonetal in einem Atemzug mit den Pyramiden von Gizeh und dem Taj Mahal genannt werden ...
Römermuseum Augusta Raurica (Schweiz)
Für die Vermittlungsarbeit im Museum haben wir in den letzten Monaten ein archäologisches Lehrmodell im Maßstab 1:5 angefertigt. Es zeigt auf 2 m2 die Ausgrabung eines römischen Hauses. In das Modell integriert sind Nachbildungen von Originalfunden aus Augst, anhand derer eine Rätselgeschichte erzählt wird, welche die Besucher und Schüler im Rahmen eines Workshops auflösen sollen.
Im Modell dargestellt sind die archäologischen Überreste einer Fußboden- und Wandheizung (Hypokaustum), eines Mosaiks, einer Küche mit Herdstelle, einer Bronzegußwerkstatt und vieles mehr. Das Modell ist auf Rollen bewegbar.
Archäologische Landesausstellung 2015 NRW im LVR Bonn
Bei der Präsentation ist Arc-Tech mit einem Fünf-Phasen-Modell der Landschaftserschließung im Frühneolithikum vertreten. Der Einbaum, den wir vor ein paar Jahren für eine Freundin gebaut haben, wurde als Leihgabe in die Ausstellung integriert. Die Nachbildungen von frühneolithischen Dechseln dienen zu Illustration der damaligen Holztechnologie:
Gläserner Neandertaler
Mittlerweile schon ein ganzes Jahr alt, aber immer noch eine Weltneuheit - der gläserne Neandertaler im Landesmuseum Chemnitz:
Bastseil von Hallstatt
Im Frühsommer 2015 haben wir für das "Holz für Salz"-Projekt des Naturhistorischen Museums in Wien eine Rekonstruktion des Bastseils aus dem bronzezeitlichen Bergwerk in Hallstatt (Österreich) angefertigt. Das Video zeigt die Herstellung des 8 m langen und 4 cm dicken Seils und die an der Technischen Universität Chemnitz durchgeführten Belastungstests: